Otto Laszlo
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Die Farbe, die Geometrie und das Sein
Die sich hinter der sichtbaren Welt verbergende Welt der geordneten Zahlen nimmt in der Geometrie Gestalt an; oder man kann auch sagen, dass die unsichtbaren Welten durch die Geometrie sichtbar werden.
Während der Erschaffung von geometrischen Bildern gelange ich in einen konzentrierten, bisweilen kontemplativen Geisteszustand, in dem ich das Sein auf eine besondere Art erfassen kann. Zu dieser streng systematischen und regelmäßigen Konstruktionsweise kommt selbstredend die Farbe (das erhabenste malerische Ausdrucksmittel), welche für mich die Vielfarbigkeit und Vielfältigkeit des Lebens veranschaulicht.
Ich denke, dass die Welt und das Sein lediglich in meinem Bewusstsein entstehen, und von daher bin ich selbst die wahrgenommene Welt. (Im Bildertitel bedeutet das lateinische ‚Ipsum’ selbst und ‚Yantra’ im Sanskrit Mittel zur geistigen Versenkung.)
Ich möchte Bilder schaffen, die den Betrachter geistige und intellektuelle Inhalte erleben lassen – so, wie sich die konkrete Kunst die größte geistige Herausforderung zum Ziel macht: das Kunstwerk an sich, welches nur sich selbst und keine andere Wirklichkeit widerspiegelt, und jenseits von Symbolik die Wirklichkeit des menschlichen Selbst und des Seins resümiert.
Das Kunstwerk erreicht einen hohen Grad an Vollkommenheit und Reinheit, wenn es sowohl dem Künstler beim Schaffensprozess, als auch dem Betrachter beim Erleben des Bildes gelingt, zu verinnerlichen, dass der Mensch er selbst ist.
So entsteht durch Bewusstheit die vollkommene Harmonie: das Ziel des Lebens und des Seins.
Laszlo Otto
Öffentliche Sammlungen (Auswahl)
Museum Galerie von Paks, Ungarn
Museum Modern Art, Hünfeld (Fulda), (D)
Universalmuseum Joanneum, Graz (A)